Am 15. Januar wurde das Argos Störfallmanagementsystem (Argos.stm) für die TraveNetz (vormals Stadtwerke Lübeck GmbH) (SWHL) vor Ort erfolgreich in den Produktivbetrieb überführt und bis Ende März wurden fast 1.000 Störmeldungen aufgenommen.

Der Produktivsetzung ist ein sehr umfangreiches und erfolgreiches Projekt vorausgegangen. Die Anforderungen sind aus dem vorherigen Regelbetrieb der Störungserfassung auf Basis einer speziell für die SWHL entwickelten LotusNotes-Anwendung (LN) abgeleitet worden, wobei die SWHL besonders Wert darauf gelegt hat, dass eine Standardanwendung für die Versorgungsindustrie entsteht und keine 1:1 Ablösung erfolgt.

Ziel des Projektes war es eine Umgebung zu schaffen, die die Aufnahme von Störungen sicherstellt und dabei alle Parameter, die für die unterschiedlichen Sparten erfasst werden können bzw. müssen, berücksichtigt. Hierbei ist es sowohl erforderlich die Informationen zum Störungsort, Anrufer und ggf. Checklisten zur Gefahrenabwehr optimiert aufzunehmen, als auch Benachrichtigungen durchzuführen. Das System läuft im 24/7-Betrieb in der Querverbundleitstelle der SWHL und wird von allen Mitarbeitern bedient, die dort Dienst leisten.

U.a. sind folgende funktionale Anforderungen der SWHL im Projekt enthalten:

• direkte Auslösung von Aufträgen aus dem Argos.stm nach SAP und von dort Beauftragung des Argos Workforce Managementsystem (WFM) für den Entstörungsdienst.
• Einbindung des Bereitschaftsplans in die gemeinsamen Systeme (Argos.stm und Argos WFM)
• Möglichkeit zur Aufnahme eines Informations-Sicherheitsvorfalls
• Export von Daten der FNN- und DVGW- relevanten Störungen nach InterAss (Störungs- und Verfügbarkeitsstatistik)
• Export der spartenbezogenen geplanten und ungeplanten Versorgungsausfälle auf die Homepage der TraveNetz GmbH

Durch die große Betriebserfahrung der verantwortlichen Mitarbeiter der SWHL und durch die Unterstützung des IT-Dienstleistungsunternehmens items GmbH sind die Inhalte gemeinsam definiert worden und B+K hat diese im Rahmen der Umsetzung in eine sichere 24/7-fähige Umgebung überführt.
Das Störfallmanagementsystem und seine Teilanwendungen (z.B. Bereitschaftsdatenbank) werden im Konzern der SWHL in vielen Bereichen verwendet – dadurch musste abteilungsübergreifend eine entsprechende Akzeptanz geschaffen werden, die den Regelbetrieb optimal unterstützt. Das ist mit dem neuen Produkt erfolgreich gelungen – auch und vor allem dadurch, dass in Kombination mit SAP und Argos WFM als einheitliche WFM-Plattform ein geschlossener Prozess von der Aufnahme über die Bearbeitung bis hin zum Abschluss der Störungen realisiert worden ist.

Im Anschluss an die Störungsbeseitigung erfolgt die für den Störfall optimale Dokumentation der spartenspezifischen Fachdaten zu den Versorgungsausfällen, wie z.B. im Niederspannungsnetz die Anzahl der betroffenen Kunden und deren Ausfallzeiten. Hierzu werden umfangreiche Daten aus den Netzinformationen der einzelnen Sparten genutzt, die aus führenden Systemen (GIS/NIS/BIS und SAP) bereitgestellt und für die Datenerfassung optimiert aufbereitet sind. In einem Störfallbericht werden Eingaben wie Benachrichtigungen geloggt und zusätzliche Freitexteingaben durch den Störungsaufnehmenden erfasst, um eine lückenlose Dokumentation zu erreichen. Mit Abschluss einer Störfallmeldung erfolgt die Übergabe der Abschlussdokumentation an SAP – dort wird der Störfall für SWHL endgültig abgeschlossen.
Die SWHL bietet diesen Service weiteren Stadt- und Gemeindewerken in der Region an und übernimmt auch die Koordination von Störfallmeldungen für den örtlichen Telekommunikationsanbieter und für IT-Sicherheitsvorfälle.

Die Projektumsetzung lief von Anfang an auf einer beidseitigen vertrauensvollen Basis: das Ergebnis mit dem Endprodukt Argos.stm und der reibungslosen Produktivsetzung spiegelt dieses Vertrauen wieder.

Zitat: „Wir haben bisher sehr gute Erfahrungen damit gemacht, gemeinsam mit Bittner+Krull ein Produkt zu entwickeln (Argos Instandhaltung, Argos App)“. Auch in diesem Projekt hat sich diese Partnerschaft wieder sehr gut bewährt. Es war von Beginn an eine sehr konstruktive Zusammenarbeit.“